Interview mit dem neuen stellvertretenden Vorstand Mike Hartmann
Seit April 2020 ist Mike Hartmann neuer stellvertretender Vorstand bei „Ich will da rauf!“ und unterstützt den 1. Vorsitzenden, Stefan Milbert, bei der Geschäftsführung des Vereins. Wir wollten wissen, was ihn als Vorstand umtreibt und was ihm am Herzen liegt.
Wie lange bist Du schon bei „Ich will da rauf!“ dabei?
Mein erster Kontakt mit dem IWDR war ein Bericht im Fernsehen. Ich fand die Idee des Vereins so toll, dass ich gleich die Facebook-Seite vom IWDR abonniert habe. Als Bekka im Dezember 2017 auf Facebook Kletterer für die inklusiven Klettergruppen gesucht hat, habe ich sie gleich kontaktiert. Es kam dann ein bisschen anders und ich bin im Februar 2018 als Ehrenamtlicher in der K2 eingestiegen.
Warum bist Du bei „Ich will da rauf!“ Mitglied geworden?
Ich bin zu einer Zeit beim IWDR eingetreten, als von einigen politischen Parteien zunehmend Ausgrenzung und Abschottung gepredigt wurde. Ich möchte aber für etwas sein und nicht gegen etwas, für ein Miteinander, für Gemeinschaft, für Rücksichtnahme, für gegenseitiges Helfen. Die aktive Mitarbeit in einer Partei konnte ich mir nicht vorstellen. Da kam die Anfrage von Bekka gerade recht. Denn der IWDR verbindet meine Kletter-Leidenschaft mit anderen Werten, die mir wichtig sind.
Du bist auch Ehrenamtlicher in einer Klettergruppe. Was macht Dir dabei besonders Spaß?
Die Mitarbeit in der K2 ist für mich tatsächlich auch ein Stück weit Entspannung von meiner Arbeit, obwohl die Arbeit mit den Kindern natürlich manchmal auch anstrengend ist. Wenn ich in der Gruppe bin, sind plötzlich ganz andere Dinge wichtig, nämlich genau die Dinge, die ich vorher schon erwähnt habe. Es gilt nicht „was kannst Du, was hast Du“ sondern nur „wir zusammen“. Und das gepaart mit der herzlichen Atmosphäre, die man in jeder Ecke des Vereins spürt, machen den IWDR für mich zu etwas Besonderem und Wichtigem.
Warum wolltest Du Vorstand werden?
Seit knapp einem Jahr bin ich als Beirat für digitale Themen schon etwas im Vorstand engagiert und konnte da auch schon das eine oder andere bewegen. Als der 1. Vorsitzende des Vereins, Stefan, mich fragte, ob ich mir auch vorstellen könne, direkt als Vorstand tätig zu sein, habe ich erst gezögert. Denn der IWDR ist eine tolle Sache und die Vorstände tragen eine ziemliche Verantwortung für den Verein (obwohl die meiste und wichtigste Arbeit ohnehin in der Geschäftsstelle von Katrin, Bekka, Friederike und Lena geleistet wird). Aber mir ist dann schnell klar geworden, dass wir das gemeinsam im Team stemmen können, um auch in Zukunft gemeinsam zu klettern.
Was hast Du Dir als Vorstand bei „Ich will da rauf!“ vorgenommen?
Zunächst einmal will ich versuchen, das tolle Team in der Geschäftsstelle soweit als möglich zu unterstützen. Sei es nun beim Fundraising oder durch das Ausnutzen meiner Kontakte in Industrie und Medien. Aber am Wichtigsten ist mir natürlich, dass wir alle gemeinsam die Grundidee des IWDR weiter leben und gemeinsam, ohne Vorurteile Spaß am Klettern haben.
Was sind Deine Ziele und Ideen als Vorstand?
Es wäre schön, wenn wir diese ganz besondere Atmosphäre des IWDR auch anderswo in Deutschland schaffen könnten und andere Menschen dabei unterstützen, neue inklusive Klettergruppen zu gründen. Inklusive Klettergruppen in öffentlichen Hallen sind nämlich auch ein wichtiges Signal nach außen: Menschen mit Behinderung sind ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. Und es ist überhaupt nichts Besonderes, dass Menschen mit und ohne Behinderung miteinander Klettern.